La seduzione "queer" di Fedra
Sprache Italienisch
ISBN-13 978-8825538755
Beschreibung
Dieses Buch stellt einen der wenigen italienischen Beiträge zur musikwissenschaftlichen Gender-Forschung dar. Zwischen den 70er Jahren des 20. Jahrhunderts und dem neuen Jahrtausend begegnet einem der Phaedra-Mythos dreimal im zeitgenössischen Musiktheater dank der drei Komponisten Benjamin Britten, Sylvano Bussotti und Hans Werner Henze, die zudem alle drei homosexuell waren. Ihre szenisch-musikalischen Ergebnisse aus der Beschäftigung mit der antiken Erzählung einer inzestuösen und folglich sozial geächteten Liebe werden hier interpretiert als Vermittler, die das Ansinnen dreier Autoren überbringen, welche, (explizit oder eher versteckt) von Selbst-Erlebtem ausgehend, auf der Bühne Fromen erotischer Bedürfnisse erzählen, die nicht der Norm entsprechen. Mithilfe von vorhandenem Archivmaterial untersucht das Buch die verschiedenen Adaptionen des Stoffes durch die Analyse der Partituren, die als Orte der dialektischen Spannungen zwsichen der Identität der Komponisten und ihren historisch-sozialen Zusammenhängen gesehen werden. Durch das Libretto und die Dramaturgie, die mithilfe der literarischen Quellen den Identitäten eine Stimme geben, die nicht der Norm entsprechen, offenbart die Partitur, wie auch die Musik als "unberührbarste" der Künste uns von menschlichen Zügen erzählen kann, die in der realen Welt totgeschwiegen werden, weil sie als tabu gelten.