Opern nach Werken von Heinrich von Kleist: "Penthesilea" von Othmar Schoeck, "Der zerbrochene Krug" von Viktor Ullmann, "Der Prinz von Homburg" von Hans Werner Henze
Université Paris-Sorbonne UFR d’Études Germaniques
(M1 - Études allemandes et germanophones)
Beschreibung
Diese Masterarbeit (Paris-Sorbonne, 2015) behandelt einen bisher verkannten Teil der Kleist-Rezeption: die Opernbearbeitungen dessen Dramentexte. Ein Gesamtüberblick dieser Opern-Rezeption wird einleitend skizziert. Die Arbeit behandelt drei exemplarische Opern : "Penthesilea" von Othmar Schoeck (1927), "Der zerbrochene Krug" von Viktor Ullmann (1942) und "Der Prinz von Homburg" (1960) von Hans Werner Henze. Diese drei Opern sind allesamt "Literaturopern": der Text von Kleist wird originalgetreu als Libretto übernommen und vertont. In dieser Arbeit werden diese Opern in einem komparatistischen Ansatz erfasst: neben der gründlichen Analyse der erforderlichen Transformationen, um die Texte "operntauglich" zu machen, die entweder vom Komponisten selber oder von einem Librettisten vorgenommen wurden (im Falle der "Homburg"-Oper die österreichische Dichterin Ingeborg Bachmann), erfolgt eine Verortung der jeweiligen Opern in ihren gesamtgeschichtlichen und rezeptionsgeschichtlichen Kontexten. Durch diese Analyse wird der etwas starr gewordene Begriff "Literaturoper" neu definiert: Literatur-Opern sind Opern, die eine eigene Deutung der literarischen Vorlage versuchen und zugleich eine Aktualisierung, wie es der Fall in den untersuchten Opern ist.