Klaviersonate
Auftragswerk der Berliner Festwochen
Entstehungsjahr 1959
Spieldauer 14 Minuten
für Gerhart von Westermann
I Molto movimentato
II Cantabile, con tenerezza
III Vivace
Uraufführung
Uraufführung 26. September 1959
Berlin · Berliner Festwochen
Klavier Klaus Billing
Kommentar
Diese Sonate steht in engem Zusammenhang zu einer Anzahl von Kompositionen – „Antifone“, „Der Prinz von Homburg“, „Drei sinfonische Etüden“ – , mit denen ich Ende der 50er Jahre, kurz vor meiner Übersiedlung von Neapel nach Rom, versuchte, die künstlerischen und kompositionstechnischen Erfahrungen der letzten zehn Jahre zu konsolidieren, d.h. den Personalstil auch mit einer unverwechselbaren Kompositionstechnik zu versehen. Die Berufung auf die alten Formen entspringt dem Wunsch nach Deutlichkeit und Transparenz, ein Wunsch, dem das Bedürfnis nach Kommunikation zugrundeliegt.
In der „Sonata“ gibt es im ersten Satz das Neben- und Gegeneinander zweier kontrastierender Elemente; der zweite Satz ist in Liedform gehalten, und das Finale ist eine veritable Fuge, eine bescheidene Hommage an Johann Sebastian Bach.
Hans Werner Henze