After Mahler

Die Musik von Gustav Mahler setzt sich immer wieder mit romantischen Erlösungsvorstellungen auseinander. Dies kommt in einer Reihe von Gesten und Verfahren zum Ausdruck, die zwischen bejahender Erfüllung und pessimistischer Verneinung schwanken. In dieser bahnbrechenden Studie untersucht Stephen Downes die Beziehung zwischen diesem Aspekt von Mahlers Musik und dem Schaffen von Benjamin Britten, Kurt Weill und Hans Werner Henze. Ihre anfängliche Bewunderung stand in bemerkenswerter Weise im Widerspruch zum herrschenden Zeitgeist - Britten im England der 1930er Jahre, Weill im Deutschland der 1920er Jahre und Henze im Deutschland und Italien der 1950er Jahre. Downes argumentiert, dass Mahlers Musik bei ihnen einen tiefen Eindruck hinterließ, weil sie auf kraftvolle Weise dystopische und utopische Komplexe aufwirft und intensiviert und die Frage nach Erfüllung oder Erlösung stellt, ein Bestreben, das sich in mehrdeutigen tonalen, zeitlichen und formalen Prozessen manifestiert. Der Vergleich der Art und Weise, wie dieses Thema evoziert wird, ermöglicht neue interpretatorische Einblicke in die Musik dieser vier großen Komponisten.