Ode an den Westwind

Anlässlich des 10. Todestages von Hans Werner Henze hat das WDR-Sinfonieorchester seine Werke für Violoncello und Orchester neu eingespielt, so die Ode an den Westwind von 1953, ein Beleg seiner Abkehr von der zunehmend dogmatischen Avantgarde und beeinflusst von der Lebensweise auf Ischia, wohin Henze 1953 gezogen war. Die Englischen Liebeslieder (laut Henze nurmehr  Liebeslieder) waren ein Auftrag des WDR Sinfonieorchesters, und so kann Isang Enders die poetische Musik aus dem Uraufführungsmaterial interpretieren. Die Liebeslieder stehen im unmittelbaren Bezug zu Introduktion, Thema und Variationen für Violoncello, Harfe und Streichorchester, denn der ursprünglich 5. Satz wurde aus den Liebesliedern gestrichen und in das neue Stück eingearbeitet.  Die Trauer-Ode für Margaret Geddes komponierte Hans Werner Henze 1997 als „Nachruf auf eine verehrte und geliebte Freundin, die Prinzessin Margaret von Hessen und bei Rhein“.
Während der Aufnahmen musste die Dirigentin Lin Liao coronabedingt in Quarantäne, und Jonathan Stockhammer konnte glücklicherweise für sie einspringen. Zur selben Zeit marschierten die russischen Truppen in die Ukraine ein und starteten ihren Angriffskrieg. Isang Enders ruft das Werk und die Botschaften des erklärten Pazifisten Hans Werner Henzes wieder in Erinnerung.