Ihr Stück trägt den Titel regno della musica - TERRA. Da das Motto der Biennale 2018 "Privatsache" ist, wird das Stück in einem kleinen Raum, einer Galerie, uraufgeführt. Saskias Idee ist es, aus diesem Galerieraum einen Privatsalon zu machen, und zu diesem Zweck fotografiert sie gemeinsam mit ihrer Bühnenbildnerin Anna Sofie Lugmaier den Salon von La Leprara sowie den Garten und auch die beiden piccoli levrieri italiani, Aristeo und Belmonte. Die Fotos werden dann auf riesige Leinwände geplottet und die Galerie damit ausgestaltet. Auf diese Weise wird Henzes in seinem Wohnumfeld materialisiertes Lebensgefühl zum ästhetischen Moment der jüngsten Komponistengeneration.
Bei einem Besuch der letzten Aufführung von Saskias Musiktheaterwerk regno della musica - TERRA zeigt sich die Hans Werner Henze-Stiftung hoch erfreut: Die Komponistin hat die Eindrücke von La Leprara optisch sehr prominent verarbeitet. So finden sich Teile des Olivengartens als Vorhänge und das italienische Windspiel Aristeo auf dem Rasen wieder, Details aus der Villa zieren als gerahmte Miniaturen die Wände der Galerie. Die Komponistin hat sich das Motto der Biennale, "Privatsache", auf sehr mutige Weise zu eigen gemacht: Sie lebt zehn Tage lang quasi in dem Ambiente ihres Werkes und unter den Augen der Besucher. Das ganze Projekt, eine Mischung aus Komposition, Installation und Event, schließt ab mit einer "Schubertiade", bei der neben der Musik Bladts eben auch Musik Schuberts erklingt.
Wer das Programm genau studiert, erfährt, dass das Harmoniesystem, welches Saskia Bladt für ihre Kompositionen eigens entwickelt hat, auf der astrologischen Konstellation zum Zeitpunkt von Henzes Geburt basiert.