Two last movements von Hans Abrahamsen
Two Last Movements of Sonatina 1947
Mit dem dänischen Komponisten Hans Abrahamsen war Hans Werner Henze seit 1980 befreundet, als er dessen frühes Stück Winternacht im Konservatorium in Kopenhagen gehört hatte, ein kammermusikalisches Werk, das den Jahreszeiten nachgespürt wird, ausgehend vom Winter und dann rückwärts gehend über Herbst und Sommer bis zum Frühling.
Zwei Jahre später, als Hernze eines seiner regelmäßgrn Konzerte mit den Berliner Philharmonikern dirigierte, nahm er zwei Stücke von Abrahamsen ins Programm, Stratifications und Nacht und Trompeten ins Programm, letzteres als Uraufführung, so sehr schätzte er die Arbeit des jüngeren Kollegen. Selbstredend wurde Abrahamsen dann verpflichtet, seinen Beitrag für die Reihe „Moderne Komponisten schreiben für Kinder“ zu leisten, als Henze das Jugendmusikfest Deutschlandsberg in der Steiermark ins Leben rief und so die Entstehung von mehr als 60 neuen Werken für Musikschüler initiierte.
Anfang der 2000er Jahre tauchte ein verschollen geglaubtes Frühwerk von Hans Werner Henze wieder auf, eine Sonatine aus dem Jahr 1947, die nun den Titel Sonatina 1947 erhielt und 2003 bei den Salzburger Festspielen von Christopher Tainton uraufgeführt wurde.
Hans Abrahamsen war so berührt von dem Henzeschen Jugendwerk (wie Henze 20 Jahre zuvor von dem Abrahamsenschen Jugendwerk), dass er die Hans Werner Henze-Stiftung um die Erlaubnis bat, die beiden letzten Sätze für Orchester ausarbeiten zu dürfen. Angesichts der langjährigen Freundschaft der beiden und der gegenseitigen künstlerischen Wertschätzung stand dem nichts im Wege, und so gelangte diese Arbeit mit dem Titel Two Last Movements of Sonatina 1947 schließlich als Auftragswerk des Symphonieorchesters des Bayerischen Rundfunks am 5. Dezember 2019 zur umjubelten Uraufführung. Es dirigierte Franz Welser-Möst, Alexandre Tharaud war der Pianist.